Ein guter Start in die neue Saison:
Die Frühjahrsregatta 2019 auf dem Silbersee

Zunächst sah es nicht nach dem schönen Regatta-Wochenende aus, das es werden sollte. 10 Boote der 517er-Klasse und 10 Boote der Ausgleicher-Wertung hatten gemeldet und wollten segeln, aber der Wind ließ mal wieder auf sich warten. So gab es erstmal eine Startverschiebung. Hoffentlich muß ich nicht wieder irgendwann Eis kaufen gehen, um die endlose Wartezeit angenehmer zu machen.
Aber diesmal kam es anders und besser. Das wie immer glasklare Wasser begann sich zu kräuseln und die Regattaleitung konnte endlich ausmachen, wo sie die Tonnen platzieren muß. Das war auch das Signal für die Boote, sich Richtung Startlinie zu begeben. Wettfahrtleiter Eberhard Niehaus wartete noch etwas und als der Wind, aus Richtung Nord kommend, auf leichte 2 Bft aufgefrischt hatte, ging es los.
"Ging es los" hört sich gut an, aber es wurde ein zäher Lauf, bei dem Ruhe auf dem Boot und volle Konzentration gefordert waren. Selbst so ein Lauf kann spannend werden, wenn an der berüchtigten Tonne 1 ein Teil des Feldes auf Backbordbug, der andere auf Steuerbordbug die Tonne rundet, ein Anderer die Tonne leicht berührt und den Strafkringel "vergisst" und so weiter. Besonders an die Nerven ging es, wenn das vordere Feld kaum noch Fahrt machen konnte und das zurückliegende Feld mit einer leichten Brise immer näher kam. Nur zwei Segler ließ das alles mal wieder völlig unbeeindruckt und das waren, wie sollte es anders sein, Peter Mehs mit seinem Vorschoter Reinhard Harig. Die Beiden fuhren nach nur einer Runde als Erste über die Ziellinie und dahinter, kaum zu glauben, die Marilyn mit Peter Ohl und seinem neuen Vorschoter Christoph Holder. Die Beiden sind zum ersten Mal zusammen gesegelt und kamen auf Anhieb gut miteinander klar. Wenn sie jetzt noch das Spinnaker-Segeln trainieren, können weitere gute Platzierungen möglich sein.
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Beim Slippen der Boote am Silbersee hilft jeder jedem. Allein geht da gar nichts.
Foto: Tibesh
Mein Glück war es, daß bei uns niemand eine rote Protestflagge an Bord hat. Auf Grund der guten Platzierung im Feld "vergaß" ich, den Strafkringel wegen der Tonnenberührung zu fahren und habe mich dafür und für die Rempelei an der Startlinie bei Heinz entschuldigt. Damit war die Sache zwar erledigt, hinterließ bei mir aber den faden Beigeschmack einer Unsportlichkeit.
Nach dem ersten Lauf sah es zunächst so aus, als wäre es das schon gewesen mit dem Regattasegeln an diesem Samstag. Der Wind wurde immer schwächer und die meisten Boote ließen sich an die Steganlage treiben oder wurden gepaddelt. Aber die Wettfahrtleitung blieb auf ihrem Startschiff und bald begann das mittlerweile spiegelglatte Wasser sich wieder zu kräuseln, bildete kleine Wellen und jeder, der dachte, das gibt doch noch einen Lauf, lag fast richtig mit seiner Prognose. Es wurden zwei schöne Regattaläufe bei 2-3 Bft Wind und die 517er-Segler waren hochzufrieden, denn die 3 Läufe für die Rangliste hatten sie im Kasten. Jetzt kann das Wetter morgen machen, was es will.
Beim anschließenden Seglerhock im Clubhaus des KCF waren alle Segler gut drauf, denn sie hatten eine schöne Regatta gesegelt und der Tisch war reichlich gedeckt. So konnte der Tag angemessen abgeschlossen werden. Die KV 517 hielt nach dem kulinarischen Teil noch ihre Hauptversammlung in einer Ecke des großen Clubraumes ab. Die Ecke reichte aus, denn es fehlten mal wieder viele Gesichter und Heide war gut beraten, auf diesem Termin an der ersten Regatta zu bestehen, sonst hätte der Vorstand sich selbst wählen müssen.
Nach dem reichhaltigen Frühstück der saarländischen Segler mit den knackigen Brötchen von Peters Bäckerin ging es wieder an den See, um noch den vierten Lauf hinzubekommen. Der Wind war fast so schwach wie beim ersten Lauf am Samstag und der Lauf musste verkürzt werden, aber er zählte. So hatte jeder Teilnehmer vier Läufe in seiner Ergebnisliste, von denen der schlechteste Lauf gestrichen werden konnte.
Beim Start gab es einen lustigen Moment, als Peter Mehs die schon ausgelegte Ziellinie mit der Startlinie verwechselte. War der in Gedanken schon auf dem Heimweg? Als er den Irrtum bemerkte, war der Großteil des Feldes schon an ihm vorbeigezogen, aber wo war das Problem? Noch vor dem Zieleinlauf hatte er wieder das gesamte Feld überholt und beendete diesen Lauf genau so, wie er die drei anderen Läufe beendet hatte. Als Erster. Diese Leistung muß man nicht mehr kommentieren.
Den zweiten Platz belegte Bernd Kußmann mit seiner Christine. Wie er mir später erklärte, ist er in der Lage, auch bei schwachen Winden bis zum Zieleinlauf mit voller Konzentration zu segeln und dafür wurde er auch im Endergebnis mit dem 2. Platz belohnt. Der ehrgeizige Heinz Dochnahl wurde mit seinem Vorschoter Roman Becker, der durch die harte Schule seines Vaters Willi gesegelt ist, Dritter. Marilyn schaffte es dank ihres guten ersten Laufs immerhin auf den 4. Platz.
Das Ergebnis dieser Regatta wird auch in die "Alternative Liste" aufgenommen und macht dort schon Punkte.
So fand ein schönes Segelwochenende für jeden ein gutes Ende. Es hätte bei der Crémant-Regatta so weiter gehen können, wenn sich genügend Skipper gemeldet hätten. So musste Reinhard zum zweiten Mal diese interessante Regatta absagen, bei der nur ein ganz spezieller Kurs gesegelt werden kann.
Also Freunde des Segelsports, lasst diese schöne Regatta nicht aus dem Kalender fallen und meldet euch bei der nächsten Ausschreibung wieder.
Auf Wiedersehen bei der Lionerregatta (richtig geschrieben, mit i-) am 06. und 07. Juli.
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Die Beiden schenkten sich nichts: Heinz Dochnal und Bernd Kußmann
Nur erste Plätze: Peter Mehs und Reinhard Harig
Fotos: Hergenröther
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Endlich im Wasser: Jörg Fuchs und seine "Graf Koks"
Immer dabei: Unser Maskottchen Snoopy
Fotos: Tibesh
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Foto: Hergenröther