Weine nicht, wenn der Regen fällt, TAM TAM

Graue Wölfe haben es nicht einfach. Geknurrt wird nur ganz leise, damit die dritten Zähne nicht herausfallen. An Land müssen sie ihr Revier mit elektrobeschleunigten Moutainbikern, Rollerfahrern und Pilgern auf dem Weg zur Einkehr teilen. Wo früher die Schafe weideten, steht heute Wohnwagen an Wohnwagen.
Auf dem Wasser ereilt sie das gleiche Schicksal. Dem Rudel mit 16 hätte früher der See gehört. Heutzutage schleichen sich akkubetriebene Motorboote aus allen Richtungen an, Tretbootfahrende werden schon nach 50 m tretmüde, umklammern die Bahnmarkierungen und feiern die 50 m Strecke mit einer Party. Angehende Surfende hoffen in 50 m Abstand zum Land auf Rettung durch die Regattateilnehmer.

Im nächsten Jahr wollen wir versuchen für mehr Verständnis für Wettkampfsituationen zu werben. Denn die Erwartungshaltung von Sporttreibenden ist seit Jahrhunderten konstant geblieben.

Der erste Wettkampftag war geprägt von einem Wind, der eigentlich für Bosen untypisch ist. Die Böen kündigten sich an und fielen nicht überraschend spitz ein. Der Wind pendelte. Wenn du auf dem langen Vorwindkurs keinen Spinnaker gesetzt hattest, war dies kein großer Nachteil.
Mit ein paar Halsen mehr vermieden Dittmar und Nico geschickt, zu tief steuern zu müssen. Reinhard und Peter zeigten, daß es mit Spi trotzdem schneller geht. Cornichon glitt wie geölt vor dem Wind und am Wind voraus. Peters Geruchssinn für Wind ist ungebrochen, Reinhard streckt sich und hält das Boot im Blei. Annika und Roman hatten Pech. Wenn sich die Bergeleine verhakt, hast du keine Chancen. Annika segelte tapfer trotz schmerzender Hand. Heinz musste mit Rückenschmerzen kämpfen und der Skipper von TamTam versuchte mit möglichst wenig Körpereinsatz das Boot am Laufen zu halten.

Die Frage bei jeder Regatta ist die, wer nimmt mit Peter und Reinhard Tuchfühlung auf. Diesmal wechselten sich die Crews Dittmar / Nico mit Wolfgang / Manfred ab. Es hat aber wenig genutzt. Peter steuerte fehlerfrei und Reinhard hielt Cornichon in ihrer Lieblingsstellung.

Der Organisationscrew und allen Helferinnen und Helfern ein herzliches Dankeschön. Der Großteil eurer Arbeit findet "unter Tage" statt, bis alles soweit vorbereitet ist, daß Motore anspringen, Ergebnislisten erstellt werden und der geschätzte Crémant bereit steht.
Dank einer Gaststätte kann auch ein Seglerhock mit fester Nahrung eingeplant werden. Die ähnlich lautenden Namen für die Gerichte führten zur Erkenntnis, daß das, was der Nachbar bestellt hatte, auch sehr gut mundet.
Am Sonntag weinte der Himmel nur ein paar Tränchen, nachdem von Freitag auf Samstag der Bliesgau regelrecht überschüttet wurde. Gemeinsam am Ufer stehend und die Boote an Land ziehend, hatte Helmut dann den musischen Gedanken:

Weine nicht, wenn der Regen fällt TAM TAM.

KW

PS:
Die Ergebnisliste findet ihr auf unserer Homepage.